„Chorandacht“ konnte man durchaus als Untertreibung sehen: Der Abend mit den Windsbacher Männerstimmen war zugleich Konzert und Gottesdienst. Die Predigt, die in gewohnt sprachlich raffinierter Weise die über 2000 Jahre alten Worte der Bibel in unser Alltagserleben fügte, war umrahmt von zahlreichen Motetten, vor allem aus den Windsbacher Psalmen von Emanuel Vogt. Mit unglaublicher Präzision erwachten die ersten Töne im Pianissimo aus dem Kirchenraum, mit spielerischer Leichtigkeit folgten die Sänger ihrem Leiter durch jedes Tempo und jede Dynamik. Spannung bis zum letzten Ton, ein wunderbares Erlebnis – und das nicht nur, weil kulturelle Erlebnisse in diesen Tagen so dünn gesät sind.